Es lebte die Gräfin auf Rähmen
so rastlos, sie war nicht zu zähmen.
Noch nie war's genug,
man blieb im Verzug
und durfte sich niemals bequemen.

Doch ihre Familie auf Rahmen
begann bald, sich ihrer zu schämen.
Sie sagten: „Du Lustweib,
wenn du so was mußt, treib
es weit weg mit den Schweden und Dänen."

Doch wirkte sie weiter auf Rahmen
und ließ sich durch Reden nicht lahmen.
Es kann doch nicht jede
aus Furcht vor Gerede
verzagen. Wohin wir da kämen!

 

 

 

 

 

 

 

 

Es ritt eine Dame aus Gnesen
des Nachts gern mal fort auf dem Besen.
Ihr armer Gemahl,
der wußte nicht mal,
warum das und wo sie gewesen.

Ich fand sie bei mir früh um sechse
und dachte erfreut: „Ja ich weck-se."
Doch ritt dieses Wesen
gleich fort auf dem Besen.
Das war es bereits mit der Hexe.

Dem Gatten, dem hab ich geschrieben:
„Bei mir hat sie gar nichts getrieben.
Der Besen am Stiel?
Doch nur ihr Ventil.
Zutiefst ist sie treu Dir geblieben."
 

„Hab Dank", schrieb der Gatte mir eben,
„jetzt kann sie mal ruhig entschweben,
ich schaff's daß ich schlafe.
Trotzdem bleibt's 'ne Strafe
mit 'ner Hexe als Gattin zu leben."