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Von Hans-Dieter Peschken -
Rheinische Post
Er ist einer der Stillen
unter den Krefelder Künstlern, und wer seine Wohnung im Atelierhaus an der
Windmühlenstrasse betritt, verstummt auch erst einmal. So viel gibt es zu sehen
und zu entdecken. Hans Weber ist ein Künstler, der mehr arbeitet als über seine
Erfolge zu reden. In der Krefelder Künstler-Szene ist er nicht präsent, früher
einmal hat er zum "Freitagskreis" um Fritz Huhnen und Ernst Hoff gehört. Was an
den Wänden des Ateliers und im ganzen Haus hängt, was er aus Mappen holt, in
Büchern zeigt ist ein Werk, das so vielseitig erscheint, wie kaum eines.
Cartoons für "Pardon"
Früh galt Weber als begabt,
studierte an der Düsseldorfer Kunstakademie, ging ins Lehramt und unterrichtete
bis 1995 an der Marienschule. Gemalt, geschrieben und gezeichnet wurde
vorwiegend nachts. Es entstanden Wandbilder für die Firma Wahlefeld,
Karikaturen, Illustrationen und Cartoons für Zeitungen und Zeitschriften.
Satirische und politische Zeichnungen und Texte von Hans Weber erschienen im "Simplizissimus"
und in "Pardon". Er schrieb ein Kinderbuch, das er natürlich selber mit
Abbildungen versah und es erschien im Wolkenstein-Verlag ein Band mit Limericks
von Werner Hadulla mit Zeichnungen von Hans Weber.
Für seine Acryl-Malereien, die
manchmal nach Texten entstehen, hat Weber viele Auftraggeber gefunden. Er hat
viel zu tun, auch wenn sich Ausstellungen seiner Bilder in seinem Leben eher
weniger ergeben haben. Seine Bilder sind schwer einzuordnen: Es ist eine
phantastische Malerei, zwischen Surealismus und Manierismus. Viele grüne
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und blaue Töne dominieren. "Ich
will auch 'wenig schöne' Inhalte 'anmutig' darstellen", beschreibt Weber seine
künstlerischen Ziele. Das gelingt ihm auch bei den Bildern, die er aus
Horoskop-Daten komponiert, Astrologie ist sein Hobby.
Fast noch beeindruckender sind die
großformatigen Federzeichnungen. Fein schraffierte Linien verdichten sich zu
skurrilen und bös-ironischen Szenen. Das gehört in die Klasse von Paul Flora
oder Saul Steinberg, den er auch als Vorbild bezeichnet.
Federn
aus England
Sein Werkzeug, die Zeichenfedern,
kauft Weber immer in England, dorthin, an die Küste von Devon reist die Famile
Weber schon seit 20 Jahren. Dort malt auch Ehefrau Rita - früher ebenfalls
Marienschule - die Landschaften um den River Dart. Davon hängen ebenfalls
Beispiele im Haus der Künstlerfamilie, zu der auch noch Tochter Anette - deren
Zwillingsbruder Ulrich ist der Fotograf in der Familie - gehört. Die junge
Kunsterzieherin und Englischlehrerin - natürlich auch Marienschule -zeichnet
großformatig mit dem Bleistift und hat schon die bibliophilen Bände der
Nora-Handpresse mit ihren Linoldrucken bereichert. Auch sie ist eher eine
Stille, die lieber arbeitet als darüber zu reden.
Und wer sich umschaut im Hause
Weber schließt sich erst einmal staunend dem Schweigen an, hat aber hernach
umsomehr zu erzählen.
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